Investieren in Polen

Warum polnische Standorte immer mehr Investoren anlocken

Nach dem Immobilienriesen Vonovia ist die TAG Immobilien AG das zweite große deutsche Wohnimmobilienunternehmen, das beträchtliche Immobilienbestände im Ausland kauft – und zwar in Polen. Der Großinvestor kaufte erst in diesem Monat den Projektentwickler Vantage Development S.A. für etwa 85 Mio. € auf. Vantage Development ist ein führender Immobilienentwickler mit Fokus auf den wirtschaftsstarken Standort Breslau (Wroclaw). Ein Blick auf die Fakten lässt schnell deutlich werden, warum der polnische Mietwohnungsmarkt für Investoren aktuell hochinteressant ist. Polen ist mit 40 Mio. Einwohnern der sechstgrößte Immobilienmarkt in ganz Europa. Die Wirtschaft in Polen ist stabil und wachstumsorientiert. Dazu kommt, dass die Präferenzen von jungen Polen im Bezug auf Ihre Wohnsituation zunehmend in Richtung Miet- statt Eigentumswohnungen gehen. Außerdem ist die vorherrschende Marktlage durch ein Angebotsdefizit, was Mietwohnungen betrifft, gekennzeichnet.

Polens Wirtschaft – Das BIP wuchs sogar in der Finanzkrise

Wer sich die Zahlen ansieht wird schnell feststellen, dass Polen in den vergangenen Jahrzehnten ein solides Wirtschaftswachstum aufweisen kann. Zwischen 1990 und 2008 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 66 auf stattliche 534 Milliarden US-Dollar. Die jährliche Wachstumsrate in der Wirtschaft Polens liegt seit 1992 nahezu immer über der deutschen. Sogar im Jahr der Finanzkrise, als Deutschlands Wirtschaft um fast sechs Prozent abstürzte, ging es in Polen um 2,8 Prozent bergauf.

Warum investieren auch Unternehmen in polnische Standorte

In Gryfino (Greifenhagen) einer Kleinstadt in Pommern baut Zalando ein Logistikzentrum und schafft damit 1.000 neue Arbeitsplätze. 150 Millionen Euro hat der Versandhändler an dem Standort nahe Stettin investiert. Auch Amazon baute hier sein Versandzentrum und viele weitere Wirtschaftsgrößen sind dort ansässig geworden. Die hier angesiedelten Firmen profitieren insbesondere von qualifizierten Arbeitskräften, einem unternehmerfreundlichen Umfeld sowie deutlich niedrigeren Kosten. Das gut ausgebildete Personal besitzt meistens hervorragende Sprachkompetenzen, ein großes Ingenieur- und IT Fachwissen und nicht zuletzt hohe Kompetenzen im Bankwesen.

EU-Fördermittel

Die EU-Fördermittel werden außerdem als große Stärke Polens angesehen, denn das Land profitiert davon wie kein anderes in der Europäischen Union. Aus dem aktuellen EU-Haushalt erhält Polen 86 Milliarden Euro, wovon ein großer Teil für die Wirtschaftsförderung genutzt wird.

Das Bauen in Polen boomt

Überall in Polen drehen sich Bagger und Kräne: Polen baut, wie noch nie. Heute hat das Land eine der dynamischsten Volkswirtschaften innerhalb der Europäischen Union. Die Beschäftigung wächst, die Arbeitslosenquote sinkt. Gleichzeitig ziehen die Löhne und Gehälter kräftig an: Der Durchschnittslohn liegt bei 4635 Zloty (ca. 1.080€) – ein neuer Rekordwert. Glaubt man führenden Analysten, bricht auch der Immobilienmarkt alle Rekorde. Rekordzahlen werden ebenfalls auf dem Büromarkt gemeldet. In Polen entstehen momentan ca. 1,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche. Das ist damit die größte Aktivität in der Geschichte auf den regionalen Märkten. Experten gehen davon aus, dass Büromärkte vor allem in Krakau, Danzig, Lodz und Breslau weiterhin stark wachsen. Die unangefochtene Nummer eins bleibt Warschau. Von insgesamt 4,6 Milliarden Euro Transaktionsvolumen für polnische Gewerbeimmobilien im Jahr 2016 entfielen laut BNP Paribas Real Estate Poland 1,15 Milliarden allein auf die polnische Hauptstadt.

Fazit:

Polen hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden europäischen Wirtschaftsstandort mit nahezu kontinuierlichem Wachstum entwickelt. Staatliche Förderungen und günstige Bedingungen im Bezug auf Personal und Kosten ziehen immer mehr ausländische Investoren an. Der Immobilienmarkt ist über alle Segmente hinweg aufstrebend und vielversprechend. Für deutsche Investoren sind polnische Städte mit Sicherheit zu einer ernstzunehmenden Investitionsalternative geworden, wo es sich tatsächlich lohnt genauer hinzusehen.