Anhaltende Kritik an der Grundsteuerreform

In den vergangenen Monaten war die anstehende Grundsteuer-Reform nicht nur Thema unter den politischen Parteien des Bundestages, sondern auch bei Immobilienbesitzern selbst. Auch diverse Verbände, die sich mit dieser Thematik befassen, nutzten das breite Interesse der Öffentlichkeit, um ihren eigenen Standpunkt deutlich zu machen. Nach der Zwei-Drittel Zustimmung des Bundestages zur Grundsteuer-Reform vergangenen Freitag (18.10.2019), geht die lebendige Diskussion in die nächste Runde.

Die Grundsteuer wird im einjährigen Turnus von Grundstück- und Immobilienbesitzern eingefordert. Somit stellt sie für die jeweiligen Kommunen eine wichtige Einnahmequelle dar – allein 2018 war hierbei von 14 Milliarden Euro die Rede.

Das Bundesverfassungsgericht fällte die Entscheidung, dass die Werte für die Berechnung der jeweiligen Grundsteuer so veraltet sei, dass man sie mittlerweile auch als verfassungswidrig bezeichnen könnte. Eine Neuregelung muss von der Regierung verabschiedet werden – bis Ende 2019. Somit entstand der Reformvorschlag unter Zeitdruck, denn wäre man der Vorschrift des Bundesverfassungsgerichtes nicht nachgekommen, wäre die Grundsteuer schlichtweg weggefallen. Mit der Reform steht aber eine weitere Mammutaufgabe vor den Behörden: es gilt etwa 36 Millionen Immobilien in Deutschland neu zu bewerten.